HPV und zervikale intraepitheliale Neoplasie bei jungen Frauen

Gyn-Depesche 4/2003

Typspezifische persistierende HPV-Infektion als Indikator für HSIL

Der epidemiologische Beweis für die Kanzerogenität des humanen Papillomavirus (HPV) stützt sich überwiegend auf Studien mit Patientinnen, bei denen bereits ein Zervixkarzinom oder eine Plattenepithel-Dysplasie diagnostiziert wurde. In einer dänischen Studie wurde nun überprüft, welche Rolle HPV bei der Entwicklung einer zervikalen intraepithelialen Neoplasie (CIN) bei Frauen ohne auffälligen zytologischen Zervixbefund spielt.

Aus über 10 000 untersuchten Frauen im Alter zwischen 20 und 29 Jahren wurde die Studienpopulation zusammengestellt: 252 Frauen mit erstmalig zytologisch auffälligem Zervixbefund, davon 25 mit atypischem Plattenepithel, 115 mit Low-grade-Läsionen (LSIL bzw. geringe Dysplasie) und 112 mit High-grade-Läsionen (HSIL bzw. mittlere bis schwere Dysplasie) und 653 Frauen mit unauffälligem Zervixbefund. Bei allen Frauen wurde zu Studienbeginn und nach zwei Jahren ein Zervixabstrich durchgeführt. Bei positivem HVP-Befund zu Studienbeginn erhöhte sich das Risiko für die Entwicklung atypischer Zellen (durchschnittliche OR 3,2), einer LSIL (OR 7,5) oder HSIL (25,8). Frauen, bei denen auch in der Folgeuntersuchung nach zwei Jahren HPV-positiv getestet wurde, hatten ein stark erhöhtes Risiko für LSIL (OR 34,3) und HSIL (OR 60,7). Frauen zwischen 25 und 29 Jahren, bei denen in beiden Untersuchungen derselbe HPV-Typ identifiziert wurde, waren in der höchsten HSIL-Risikogruppe (OR 813).

Quelle: Kjaer, SK: Type specific persistence of high risk human papillomavirus (HPV) as indicator of high grade cervical squamous intraepithelial lesions in young women: population based prospective follow up study, Zeitschrift: BRITISH MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 325 (2002), Seiten: 572-575

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