Endometrium-Polypen

Gyn-Depesche 5/2009

Überdiagnostik, Übertherapie?

Polypen auf dem atrophischen Endometrium postmenopausaler Frauen sind ein häufiger (Zufalls-) Befund. In der Regel werden sie hysteroskopisch entfernt, ohne dass klar ist, ob sie wirklich ein Entartungsrisiko bergen.

Eine italienische Autorengruppe konstatiert (leicht ironisch), in ihrem Land, und nicht nur dort, sei es durch den großzügigen Einsatz der Sonographie in gynäkologischen Ambulanzen schleichend zu einem Endometrium-Screening bei asymptomatischen Patientinnen gekommen. Dabei werden dann Polypen gefunden, und die werden – was sonst – entfernt; man muss ja Krebs vorbeugen. Aber ist das wirklich notwendig und sinnvoll?

Um diese Frage zu klären, wurden in einer großen Multicenterstudie 1152 asymptomatische postmenopausale Frauen und 770 postmenopausale Patientinnen mit abnormen uterinen Blutungen retrospektiv analysiert, bei denen sonographisch oder hys­teroskopisch Polypen auf atrophischem Endometrium nachgewiesen worden waren. Bei den asymptomatischen Fällen war ein einziger Fall eines Endometriumkarzinoms (Stadium 1, Grad 1) im Zusammenhang mit einem Polypen (40 mm Durchmesser) gefunden worden (Prävalenz 0,1%), damit zehnmal seltener als bei symptomatischen Frauen. Atypische hyperplastische Polypen kamen in 1,2% bei den asymptomatischen und in 2,2% bei den symptomatischen Patientinnen vor. Bei asymptomatischen Frauen war der Durchmesser des Polypen der einzige Parameter, der mit dem Vorliegen einer abnormen Histologie korrelierte.

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