Adipöse Mütter

Gyn-Depesche 3/2017

Übergewicht steigert Risiko für Zerebralparesen

Maternale Adipositas ist assoziiert mit einem erhöhten Risiko für geburtshilfliche Komplikationen. Ob sich das auch auf das Risiko einer Zerebralparese auswirkt, untersuchten Wissenschaftler anhand der Geburtenregister in Schweden.

Von rund 1,4 Mio. Einlingsgeburten wurde bei 3029 eine Zerebralparese diagnostiziert. Insgesamt hatte mehr als ein Drittel der Mütter in der Frühschwangerschaft einen BMI von 25 kg/m2 oder darüber. Im Vergleich zu Normalgewichtigen lag bei ihnen das Risiko einer infantilen Zerebralparese höher: Bei einem BMI bis 29,9 kg/m2 stieg es um 22%, bei Werten bis 34,9 um 28%. Für Kinder von stark adipösen Müttern mit einem BMI zwischen 35 und 39,9 lag das Risiko um 54% höher, bei einem BMI über 40 sogar doppelt so hoch. Als wichtigste Risikofaktoren identifizierten die Studienautoren vor allem perinatale Asphyxien, zu einem geringeren Ausmaß auch niedrige 5-min-Apgar- Scores und instrumentelle Entbindungen. Allerdings erwies sich die Assoziation nur bei termingerecht geborenen Kindern als signifikant, welche rund 70% der Zerebralparese-Fälle ausmachten. Bei einer Entbindung in der 32. bis 36. SSW erhöhte nur extreme maternale Fettleibigkeit das Risiko. Aufgrund des wachsenden Anteils adipöser Frauen hat das eine große Bedeutung für das Gesundheitssystem, so die Autoren. CW

Quelle:

Villamor E et al.: Association between maternal body mass index ... JAMA 2017; 317: 925-36

ICD-Codes: O26.0

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