Europaweiter Vergleich

Gyn-Depesche 2/2000

Überlebenschancen für HIV-Infizierte in Mitteleuropa höher

Die neueren Entwicklungen der antiretroviralen Therapie bei HIV-Infektion wurden in den verschiedenen Regionen Europas unterschiedlich umgesetzt. Wirken sich diese Variationen auch auf die Mortalität aus?

Für die EuroSIDA-Studie wurden zwischen 1994 und 1997 die Daten von 7 331 HIV-Infizierten erfasst und im vergangenen Jahr ausgewertet. Während des Follow-up verstarben insgesamt 1 544 Patienten (21%): 14% der Patienten in Mitteleuropa und jeweils 24% der Süd- und Nordeuropäer. Nach Berücksichtigung von Alter, Geschlecht, Art der HIV-Exposition, CD4-Zellzahlen, Körpergewicht, Hämoglobin-Wert und der Diagnose AIDS war die Le-talität in diesem Zeitraum in Mitteleuropa um 37% niedriger als in Südeuropa und 33% geringer als in Nordeuropa. Die Patienten in Mitteuropa waren im Durchschnitt früher, aggressiver und und mit mehr antiretroviralen Substanzen behandelt worden als die HIV-Infizierten in den anderen europäischen Regionen. So wurden z. B. Proteasehemmer in Mitteleuropa früher eingesetzt.

Quelle: Chiesi, A: Regional survival differences across Europe in HIV_positive people: the EuroSIDA study, Zeitschrift: AIDS, Ausgabe 13 (1999), Seiten: 2281-2288

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