Menstruations-assoziierte Pankreatitis

Gyn-Depesche 1/2003

Unterdrückung der Ovarialfunktion schützt vor neuen Episoden

Ein 17-jähriges Mädchen litt seit seiner Menarche immer wieder an rezidivierenden Pankreatitiden, die einen engen zeitlichen Zusammenhang mit dem Beginn des Menstruationszyklus zeigten. Dieses Beobachtung ließ sich mit Erfolg auch therapeutisch nutzen.

Schon vor 30 Jahren wurde entdeckt, dass der exogene Anteil des Pankreas durch Östrogene beeinflusst wird. Das dies auch pathophysiologisch relevant sein kann, zeigt der Fall einer 17-jährigen Patientin, die seit vier Jahren Menstruationsassoziierte Pankreatitiden aufwies. Nach Ausschluss einer Endometriose und anderer Risikofaktoren für eine Pankreatitis wurden genetische Tests vorgenommen, die eine für hereditäre Pankreatitiden typische Mutation im kationischen Trypsinogen-Gen zeigten. Eine pharmakologische Suppression der Ovarialfunktion mit 0,03 mg/d Ethinylestradiol und 2 mg/d Dienogest erwies sich bei der Patientin als sehr erfolgreich. Unter der Therapie traten keine weiteren Pankreatitis-Episoden mehr auf. (MW)

Quelle: Heinig, J: Treatment of menstruation-associated recurrence of hereditary pancreatitis with pharmacologic ovarian suppression, Zeitschrift: AMERICAN JOURNAL OF MEDICINE, Ausgabe 113 (2002), Seiten: 164

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