Gyn-Depesche 2/2008

Unterschiedliches Outcome nach Brustkrebs bei verschiedenen Rezeptor-Phänotypen

Der Response auf eine endokrine Therapie bei Mammakarzinom-Patientinnen hängt unter anderem vom Rezeptorstatus ab. In einer retrospektiven Studie wurde der klinische Verlauf in Abhängigkeit vom Östrogen- und Progesteronrezeptor-Phänotyp untersucht.

Herangezogen wurden die Langzeit-Daten von 1944 Frauen mit invasivem Brustkrebs, mit einer Therapie entsprechend dem Nottingham Prognostic Index Score und bekanntem Biomarkerstatus, der in einheitlicher Methodik ermittelt wurde. Die Patientinnen wurden entsprechend der Expression von Östrogenrezeptor (ER) und Progesteron-Rezeptor (PgR) stratifiziert und primär das Outcome der Frauen mit einzeln-positivem Status (ER-/PgR+ bzw. ER+/PgR-) untersucht sowie dann ein Vergleich mit Frauen mit doppelt-positivem bzw. doppelt-negativen Tumoren angestellt. Tumoren vom Typ ER+/PgR- fanden sich häufiger bei älteren, postmenopausalen Frauen. Bei den meisten Tumoren handelte es sich um duktale Karzinome Grad 2. Ein Unterschied im Lymphknotenstatus bestand in den beiden einzeln-positiven Gruppen nicht. Auch waren keine statistisch signifikanten Unterschiede in den Überlebensanalysen beim krankheitsfreien und beim Gesamt­überleben bei den Frauen dieser beiden Gruppen erkennbar. Dagegen war das Outcome in der Gruppe mit ER+/PgR- besser als beim doppelt-negativen Phänotyp, bei den ER-/PgR+-Tumoren zeigte sich dagegen kein solcher Überlebensvorteil. Patientinnen mit ER+-Tumoren, die eine adjuvante Hormontherapie erhielten, war ein PgR-negativer Status (ER+/PgR-) ein unabhängiger Prädiktor für ein Rezidiv und kürzeres Überleben und damit ein Prädiktor für ein weniger gutes Ansprechen auf die Hormontherapie.

Quelle: Rakha, EA: Biological and clinical characteristics of breast cancer with single hormone receptor positive phenotype, Zeitschrift: JOURNAL OF CLINICAL ONCOLOGY, Ausgabe 25 (2007), Seiten: 4772-4778

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