Spinale meningeale Zysten

Gyn-Depesche 1/2016

Ursache für genitale Erregungsstörung

Die persistierende genitale Erregungsstörung beschreibt eine ungewollte starke sexuelle Dauererregung. Per Zufall entdeckten Forscher nun eine neurologische Ursache für das Syndrom.

In einer Studie zur operativen Behandlung von spinalen meningealen Zysten litten elf Frauen der insgesamt 1045 Patientinnen unter einer andauernden genitalen Erregungsstörung (persis tent genital arousal disorder, PGAD). Acht von ihnen wiesen Tarlov- Zysten auf (im Schnitt drei pro Patient), die übrigen Frauen andere Zystenformen.
Bei allen komprimierten die Zysten die Sakralnervenwurzeln und gingen mit entsprechenden Radikulopathie-Symptomen einher, wie Taubheit oder Schmerzen, Blasen- oder Verdauungsstörungen. Nach dem Dekompressionseingriff befragte man die Patientinnen zum Status ihrer PGAD. Bei sieben Frauen war die Dauererregung verschwunden, bei dreien hatten sich die Symptome deutlich verbessert und in einem Fall blieben sie unverändert. Bei Patientinnen mit persistierender genitaler Erregungsstörung, besonders wenn auch Anzeichen einer Radikulopathie vorliegen, lohnt sich daher ein MRT der Lumbalregion. OH
Quelle:

Feigenbaum F, Boone K: Persistent genital arousal disorder caused by spinal meningeal cysts in the sacrum. Obstet Gynecol 2015; 126: 839-43

ICD-Codes: G96.1

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