Eine 32-jährige Patientin hatte sich für die postplazentare Insertion eines Levonorgestrel-IUDs entschieden. Nach einer unkomplizierten vaginalen Entbindung führte ein Gynäkologe das IUD ohne Applikator ein, wobei er den Uterus mit der anderen Hand extern stabilisierte. Eine Ultraschallkontrolle erfolgte nicht.
Drei Wochen später suchte die Patientin mit starken vaginalen Blutungen und Unterleibsschmerzen die Notaufnahme auf. Eine erste Röntgenaufnahme ließ eine extrauterine Lokation des IUD über der rechten Beckenschaufel vermuten. Sonographisch fand sich eine 2,4 cm lange echogene Struktur in der Zervix, die sich manuell nicht entfernen ließ. Die daraufhin anberaumte Hysteroskopie zeigte kein IUD in der Gebärmutterhöhle. Per Laparoskopie entdeckte man das IUD in der rechten parakolischen Rinne und konnte es problemlos entfernen.
Der beschriebene Fall ist der bislang einzige einer intraabdominalen Dislokation eines postplazentar eingesetzten IUDs. Die Autoren vermuten, dass die Hand des Arztes beim Einführen den Fundus oder die Hinterwand des Uterus verletzt hat und das IUD dadurch unbemerkt intraabdominal platziert wurde. CW