Sectio caesarea

Gyn-Depesche 4/2019

Vakuum reduziert Wundinfektionsrate bei Übergewichtigen

Bei adipösen Frauen liegt das Risiko einer Wundinfektion nach einer Sectio trotz Antibiotikaprophylaxe bei rund 10 %. Durch einen Vakuumverband lässt sich die Rate halbieren, fanden dänische Geburtshelfer heraus.
In fünf Geburtskliniken in Dänemark erhielten adipöse Frauen nach einer elektiven oder Notfallsectio randomisiert entweder eine präventive Vakuumtherapie (incisional negative pressure wound therapy, iNPWT) oder eine Standardwundversorgung. 876 Schwangere mit einem BMI von mindestens 30 kg/m2 nahmen an der Studie teil.
Die Rate der antibiotikapflichtigen Wundinfektionen innerhalb von 30 Tagen betrug in der Gruppe mit Vakuumverband 4,6 % und in der Kontrollgruppe 9,2 %. Die Unterschiede blieben auch dann signifikant, wenn potenzielle Risikofaktoren wie der BMI einbezogen wurden. Wundexsudat trat bei 22,4 % der Patientinnen in der Interventions- und 32,9 % in der Kontrollgruppe aus, was einer Reduktion um 31 % entsprach. Bei den anderen sekundären Studienendpunkten wie Wunddehiszenz und gesundheitsbezogene Lebensqualität fanden sich keine Unterschiede.
Der beobachtete Rückgang der Infektionsrate lässt sich nach Ansicht der Studienautoren durch die verbesserte mikrovaskuläre Durchblutung erklären, die durch die iNPWT induziert wird. Die WHO empfahl 2016 die prophylaktische iNPWT bei Hochrisiko- Wundverschlüssen. CW
Quelle: Hyldig N et al.: Prophylactic incisional negative pressure … BJOG 2019; 126: 628-35

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