Family Planning 2020

Gyn-Depesche 4/2018

Verhütungsziele im Hintertreffen

Die Initiative „Family Planning 2020“ hat sich vor sechs Jahren zum Ziel gesetzt, bis 2020 in den ärmsten Ländern der Welt insgesamt 120 Millionen Frauen und Mädchen zusätzlich Zugang zu modernen Kontrazeptionsmethoden zu verschaffen. Das scheint jedoch nicht zu gelingen, wie eine Zwischenbilanz zeigt.

Der Anteil verheirateter oder in einer Beziehung lebender Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter, die moderne Kontrazeptionsmethoden verwendeten, lag 2017 in den 69 ärmsten Ländern der Welt bei 45,7%. Damit hatten insgesamt 28,8 Millionen mehr Frauen Zugang zu effektiven Verhütungsmitteln als 2012. Am niedrigsten war die Quote mit 2,6% in Somalia, in Nicaragua mit 77,4% am höchsten. Besonders erfreulich fiel die Bilanz mit einer Steigerung von 23,9% auf 28,5% auf dem afrikanischen Kontinent aus. Der Anteil an Frauen mit unerfülltem Kontrazeptionsbedarf ging hier stark zurück. Im bevölkerungsreichen Asien zeigte sich nur ein verhaltenes Wachstum der Kontrazeptionsrate von 51,0 auf 51,8%. In Vietnam, Indonesien und Burundi verhüteten anteilsmäßig sogar weniger Frauen als fünf Jahre zuvor. Insgesamt blieben die Ergebnisse hinter den Erwartungen zurück. Mögliche Gründe dafür sehen die Autoren in den rückläufigen Fördergeldern und im verzögerten Anlaufen nationaler Familienplanungsprogramme. CW

Quelle:

Cahill N et al.: Modern contraceptive use, unmet need, and demand satisfied among women of reproductive age ... Lancet 2018; 391: 870-82

ICD-Codes: Z30.

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