Schwere Präeklampsie

Gyn-Depesche 4/2009

Vor der 24. Woche Abbruch anbieten

Es gibt nur wenige gesicherte Daten über den weiteren Schwangerschaftsverlauf bei schwerer Präeklampsie im zweiten Trimenon, wenn man abwartet und beobachtet. In den USA untersuchte man jetzt das perinatale Ergebnis und die mütterliche Morbidität bei abwartendem Management einer schweren Präeklampsie vor der 27. Woche in Abhängigkeit vom Gestationsalter.
Praxisfazit
?! Die werdende Mutter hat absolut keinen medizinischen Vorteil davon, schwanger zu bleiben, wenn eine schwere Präeklampsie eingetreten ist. Stimmt sie einem weiteren Abwarten zu, nimmt sie ein nicht unbeträchtliches Risiko für ihre eigene Gesundheit in Kauf. Deshalb ist ein solches Vorgehen im zweiten Trimenon nur unter bestimmten Voraussetzungen zu empfehlen; und die Patientin muss über die Risiken umfassend aufgeklärt worden sein.

Retrospektiv analysierte man 46 Schwangere mit insgesamt 51 Feten (einmal Drillinge, dreimal Zwillinge), bei denen vor der 27. SSW eine schwere Präeklampsie aufgetreten war und denen man ab der 24. Woche Kortikoide verabreicht hatte. Erfasst wurden Komplikationen bei der Mutter sowie Geburtsgewicht, Kindstod und Atemwegskomplikationen beim Kind.

Im Mittel wurde die Schwangerschaft um sechs Tage hinausgezögert. 29 der 51 Kinder überlebten. In 27 Fällen lag das Geburtsgewicht unter der zehnten Perzentile, in 18 Fällen unter der fünften.

Kein Kind mit einem Gestationsalter unter 23 Wochen überlebte. Bei 23 bis unter 24 Wochen waren es zwei von zehn; beide kamen nach 26 Wochen Tragezeit zur Welt. Die Überlebensraten bei Überwachungsbeginn nach 24, 25 und 26 Wochen betrugen 71, 76 und 90%; doch traten hier häufig Atemwegskomplikationen auf. Mütterliche Todesfälle wurden nicht beobachtet. Allerdings war die Morbidität mit 46% hoch.

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