Hitzewallungen und Nachtschweiß

Gyn-Depesche 1/2016

Vorboten für KHK?

Rund um die Menopause leiden bis zu 70% aller Frauen an vasomotorischen Beschwerden. Diese gehen mit einem erhöhten Risiko für koronare Herzerkrankung einher.

Einige Studien deuten auf einen Zusammenhang zwischen Hitzewallungen und Nachtschweiß in der Menopause und kardiovaskulären Erkrankungen hin. Diese Assoziation überprüften nun australische Forscher an über 11 500 herzgesunden Frauen im Alter zwischen 45 und 50 Jahren. 14 Jahre lang befragte man die Teilnehmerinnen alle drei Jahre zum Auftreten vasomotorischer Beschwerden und erfasste alle Fälle von koronarer Herzerkrankung (KHK).
Bei Baseline gaben 14% der Patientinnen an, selten an Nachtschweiß zu leiden; 7% waren häufig betroffen. Für Hitzewallungen ergaben sich ähnliche Werte. Die Häufigkeit der Symptome hing dabei von Lebensstil- und kardiovaskulären Risikofaktoren ab, wie BMI, Raucherstatus und Hypertonie. Bis zum Studienende erkrankten 187 Frauen an KHK. Frauen, die häufig an Hitzewallungen oder Nachtweiß litten, trugen dabei ein mehr als zweifach höheres KHK-Risiko als beschwerdefreie Frauen (OR 2,18 bzw. 2,38). Adjustiert nach menopausalem Status, Lebensstil und weiteren Risikofaktoren fiel das Risiko etwas geringer aus, war aber immer noch signifikant erhöht (OR 1,70 bzw. 1,84). Die Assoziation lässt sich daher nicht allein durch die typischen Faktoren Übergewicht, Diabetes oder hohen Blutdruck erklären. OH
Quelle:

Herber-Gast GCM et al.: Hot flushes and night sweats are associated with coronary heart disease risk in midlife: a longitudinal study. BJOG 2015; 122: 1560-7

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