Endometriumkarzinom

Gyn-Depesche 5/2017

Vorerkrankungen bestimmen Mortalität

Patientinnen mit Endometriumkarzinom weisen häufig eine Komorbidität (z. B. Diabetes oder Adipositas) auf. Wie sich diese auf die Prognose auswirkt, untersuchte eine US-amerikanische Arbeitsgruppe.

Aus einem nationalen Tumorregister gingen die Daten von 2073 Patientinnen mit einem endometrioiden, serösen oder klarzelligen Endometriumkarzinom hervor, die eine primär chirurgische Therapie erhalten hatten. Das Ausmaß ihrer Komorbidität wurde mithilfe des Adult Comorbidity Evaluation 27 Scores (ACE- 27) eingeschätzt. Einen Score von 0, also keine Vorerkrankungen, wiesen 22% auf. 38% kamen auf einen Komorbiditäts-Score von 1, 28% auf 2 und 12% auf den höchsten Wert 3. Im Mittel waren die Patientinnen 61 Jahre alt, die meisten hatten ein endometrioides Adenokarzinom im FIGO-Stadium I. Nach der Anpassung an Störfaktoren wie Alter, Nikotinkonsum, Tumorstadium, Grading, Histologie und Therapie ergab sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen Komorbidität und Mortalität: Bei einem ACE-27-Score von 2 stieg das Sterberisiko um 52%, bei einem Score von 3 gar um 235% im Vergleich zu einem Score von 0. Entsprechend kletterte auch das Rezidivrisiko um 38% bzw. 205%. Am stärksten war die Assoziation bei einer Diagnose im Frühstadium. CW

Quelle:

Binder PS et al.: Adult Comorbidity Evaluation 27 score ... Am J Obstet Gynecol 2016; 215: 766.e1-9

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