Assistierte Reproduktion

Gyn-Depesche 1/2016

Vorsicht vor Hypothyreose!

Schon eine leichte Hypothyreose sollte bei Schwangeren rechtzeitig erkannt werden. Besonders aufpassen sollte man nach einer Behandlung mit exogenem Gonadotropin.

In einer Fertilitätsklinik in den USA untersuchte man, wieviele initial euthyroide Patientinnen in den ersten Wochen ihrer Schwangerschaft eine Hypothyreose entwickelten. Hierfür analysierte man Daten von 94 Patientinnen mit Infertilität oder wiederholten Fehlgeburten und initial TSH <2,5 mU/l sowie negativem Thyroidperoxidase-( TPO)-Antikörper-Status, denen man erfolgreich zur Schwangerschaft verhelfen konnte. 32% der Frauen wurden mit exogenem Gonadotropin und 23% mit Clomiphencitrat oder Letrozol behandelt; 44% erhielten keine endokrine Therapie. 16% bzw. 27% der Schwangerschaften wurden durch Embryotransfer bzw. intrauterine Insemination erreicht.
23 Frauen entwickelten eine Unterfunktion der Schilddrüse (TSH ≥2,5 mU/l). Im Schnitt stieg der TSH-Spiegel von der ersten Untersuchung bis zur ersten ß-hCG-Bestimmung um 0,45 mU/l an. Eine Gonadotropin-Therapie führte tendenziell zu einem erhöhten Hypothyreoserisiko (RR 2,0; p=0,54). Ein höheres Risiko trugen auch Patientinnen, deren TSH-Werte schon zu Beginn im oberen Normalbereich lagen. Insgesamt nahm die Wahrscheinlichkeit einer Schilddrüsenunterfunktion pro TSH-Einheit um das Dreifache zu. OH
Quelle:

Hammond KR et al.: Gestational hypothyroidism: development of mild hypothyroidism in early pregnancy in previously euthyroid women. Fertil Steril 2015; 103(6): 1532-6

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