Praxis-Tipp

Gyn-Depesche 2/2019

Vorsicht vor postpartalem Apoplex!

Ein schwangerschaftsassoziierter Schlaganfall gilt allgemein als ein seltenes Ereignis. Dennoch scheint das Risiko in der postpartalen Phase zuzunehmen. Der größte Risikofaktor ist ein erhöhter Blutdruck.

Aus einer Datenbank von maternalen Krankheitsverläufen zu über sechs Millionen Geburten filterte man 1.505 Fälle von apoplexbedingten Krankenhaus-Wiederaufnahmen nach der Geburt heraus. Bei 14,2 % der Betroffenen lag eine schwangerschaftsassoziierte hypertensive Erkrankung (Gestationshypertonus oder Präeklampsie) vor. 4,4 % litten unter einem „normalen“ Hypertonus und 81,4 % wiesen keine hypertensive Erkrankung auf.
Die meisten Schlaganfälle traten innerhalb von zehn Tagen nach Entlassung nach der Geburt auf. Das Risiko, nach Entbindung wegen eines Apoplexes erneut hospitalisiert zu werden, war bei Vorliegen von Bluthochdruck jeglicher Ursache um mindestens 70 % erhöht (OR bei Gestationshypertonie/ Präeklampsie: 1,74; 95%-KI 1,33 - 2,27; bei normalem Hypertonus: 1,88; 95%- KI 1,19 - 2,96).
Trotz der Risikosteigerung trugen die genannten Hypertonieformen insgesamt nur geringfügig zur Anzahl postpartaler Schlaganfälle bei. Dennoch ist ein peripartales Blutdruckmanagement essenziell. CB
Quelle:

Too G et al.: Timing and risk factors of postpar-tum stroke. Obstet Gynecol 2018; 131: 70-8

ICD-Codes: I64

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