Bewegung in der Schwangerschaft

Gyn-Depesche 2/2020

Vorteil für den Nachwuchs?

Moderate körperliche Aktivität gilt als vorteilhaft für den Schwangerschaftsverlauf. Aber wie sieht es mit der neuronalen Entwicklung des Nachwuchses aus?
Dass sich körperliche Aktivität während der Schwangerschaft sogar günstig auf die neuronale Entwicklung des Kindes auswirken könnte, ließen vor Kurzem drei Reviews vermuten. Im Rahmen einer multizentrischen randomisiert kontrollierten Studie randomisierten Forscher 855 schwangere Frauen auf zwei Gruppen: Die eine Hälfte erhielt die standardmäßige Schwangerschaftsvorsorge, die andere Hälfte absolvierte ein regelmäßiges Bewegungsprogramm von moderater Intensität. Im Alter von sieben Jahren wurde die neuronale Entwicklung des Nachwuchses anhand des Five-to- Fifteen(FTF)-Fragebogens durch die Eltern beurteilt. An der Befragung nahmen insgesamt 164 Probanden aus der Interventionsgruppe sowie 115 Probanden aus der Kontrollgruppe teil.
Motorische Fähigkeiten, exekutive Funktionen, Wahrnehmung, Gedächtnis, Sprache, soziale Fähigkeiten und Verhaltensauffffälligkeiten waren in der Interventions- und der Kontrollgruppe vergleichbar.
Zumindest auf lange Sicht scheint Bewegung während der Schwangerschaft somit keinen Einflfluss auf die Hirnentwicklung des Nachwuchses zu haben. RG
Quelle: Ellingsen MS et al.: Neurodevelopmental outcome in 7-year-old children is not affected by exercise during pregnancy: follow up of a multicentre randomised controlled trial. BJOG 2020; 127(4): 508-17

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