Frühgeburt

Gyn-Depesche 6/2020

Wann ist das Risiko in einer Zwillingsschwangerschaft erhöht?

Im Vergleich zu Einlingsschwangerschaften sind bei Zwillingsgeburten die Morbiditätsraten höher. Zwillinge, die vor der 32. Schwangerschaftswoche geboren wurden, haben im Vergleich das doppelte Risiko für hochgradige intraventrikuläre Blutungen und periventrikuläre Leukomalazie.
Das Ziel einer aktuellen französischen Kohortenstudie war es zu bewerten, ob eine Vorgeschichte spontaner Frühgeburten in der vorangegangenen Einlingsschwangerschaft einen Risikofaktor für Frühgeburt in einer nachfolgenden Zwillingsschwangerschaft darstellt. In die Gruppe eingeschlossen wurden alle Frauen, die Zwillinge von 24 + 0 Wochen nach einer vorangegangenen Einlingsschwangerschaft mit 37 + 0 bis 41 + 6 Wochen zur Welt brachten. Unter 618 Zwillingsschwangerschaften wurden 270 vorzeitig geboren, 92 davon mit einer vorangegangenen spontanen Einzelgeburt. Die Analyse zeigte ein signifikant höheres Risiko für eine Zwillings-Frühgeburt vor 37, 34 und 32 Wochen bei diesen 92 Frauen im Vergleich zu denen mit einer Voll- oder Spätgeburt in ihrer vorherigen Einlingsschwangerschaft. Eine zweite Analyse, die auf Zwillingsschwangerschaften mit spontaner Frühgeburt beschränkt war, ergab ähnliche Ergebnisse, wobei das Risiko einer Frühgeburt vor 37, 34 und 32 Wochen bei Frauen mit einer früheren spontanen Einzelgeburt im Frühstadium signifikant höher war.
Die Autoren schlussfolgern, dass eine vorangegangene spontane Einzelgeburt ein starker und leicht identifizierbarer Risikofaktor für die Frühgeburt bei Zwillingsschwangerschaften darstellt. DM
Quelle: Berveiller P et al.: Risk of preterm birth in a twin pregnancy after an early-term birth in the preceding singleton pregnancy ... BJOG 2020; 127(5): 591-8
ICD-Codes: O60.1

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