Sowohl die in Frage kommenden Frauen als auch manche ihrer Ärzte überschätzen oft die Beschwerden durch das Einsetzen eines IUD. Deshalb wird diese Option manchmal erst gar nicht in Betracht gezogen. Die Folge sind mehr ungewollte Babys.
Eine multinationale Arbeitsgruppe aktualisierte anhand der neueren Literatur den Kenntnisstand zu der Frage, ob und wie man vorbeugende Maßnahmen gegen den Schmerz (bzw. die Angst davor) im Rahmen einer IUD-Implantation ergreifen sollte.
Die Suche in einschlägigen Datenbanken ergab 550 einschlägige Veröffentlichungen; 43 neuere wurden ausgewertet. 13 randomisierte Trials, publiziert seit 2012, beschrieben Verbesserungen bei Insertions-Schmerz durch Anwendung oraler Analgetika (Ketorolac) oder Applikation verschiedener Lidocain-Formulierungen, außerdem durch zervikales „Priming“. Dabei handelte es sich um die vaginale Gabe von Misoprostol.
Die Führung der Insertion mittels Ultraschall, eine Ballondilatation der Zervix und der Einsatz eines modifizierten Einführungsinstrument (für ein niedrig dosiertes LNG-IUD, Durchmesser 3,8mm) waren mit geringeren Schmerzen verbunden. Zu den nichtpharmakologischen Maßnahmen gehörte die Inhalation von Lavendelöl (dies linderte die Angst vor dem Eingriff, nicht den tatsächlichen Schmerz). Die Faktoren, die eine überdurchschnittliche Schmerzempfindung erwarten lassen, sind vielfältig.
Die Autoren fühlen sich unwohl mit der Erkenntnis, dass es keine generell empfehlenswerte Maßnahme gegen Schmerzen bei der IUD-Einführung gibt. Bei künftigen Studien sollte die Bewertung dieser Beschwerden besser standardisiert werden als bisher. WE