Kostaufbau nach Sectio

Gyn-Depesche 1/2018

Wann wieder essen?

Wie schnell sollten Mütter nach einer elektiven Sectio wieder Nahrung zu sich nehmen? Malaysische Forscher haben das versucht, randomisiert zu klären.

Teilnehmerinnen waren 395 Frauen mit einer unkomplizierten Einlingsschwangerschaft, die sich an einer Universitätsklinik in Kuala Lumpur zur geplanten Sectio caesarea in Spinalanästhesie vorstellten. 197 Patientinnen erhielten unmittelbar bei ihrer Rückkehr auf die Wöchnerinnenstation ein Sandwich sowie ein Getränk und wurden angehalten, alles – soweit möglich – vollständig zu verzehren. Die übrigen 198 Patientinnen konnten selbst entscheiden, wann sie die Mahlzeit zu sich nehmen wollten. Am ersten postoperativen Tag wurden die Frauen regelmäßig zu gastrointestinalen Beschwerden (Nausea, Erbrechen, Blähungen) sowie zur Schmerzintensität befragt. Auch die Gabe parenteraler Antiemetika sowie der Schmerzmittelbedarf wurden objektiviert.
Sowohl bezüglich der mithilfe einer visuellen Analogskala gemessenen Zufriedenheit, als auch bezüglich der Häufigkeit von Erbrechen innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Operation unterschieden sich die beiden Gruppen nicht. Auch Nausea und Blähungen traten in beiden Studienarmen ähnlich häufig auf. In der Gruppe mit frühem Kostaufbau vergingen durchschnittlich 105 Minuten zwischen dem Ende der Operation und der ersten Mahlzeit und 5,3 Stunden bis zur folgenden Nahrungsaufnahme. In der Gruppe mit bedarfsorientiertem Kostaufbau waren diese Zeitspannen signifikant länger (durchschnittlich 165 Minuten bzw. 6 Stunden). Im klinischen Alltag, so die Empfehlung der Autoren, sollten Kaiserschnittpatientinnen zu einer möglichst frühzeitigen Nahrungsaufnahme angehalten werden. LO
Quelle:

Tan PC et al.: Immediate compared with on-demand ... BJOG 2017; 124: 123-31

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