Eine gestörte Glucosetoleranz in der Schwangerschaft erhöht das Komplikationsrisiko für Mutter und Kind ebenso wie die Wahrscheinlichkeit eines späteren Typ- 2-Diabetes. Japanische Forscher suchten nach Prädiktoren für eine gestationsbedingte Insulinpflicht und postpartal anhaltende Glucoseintoleranz.
In einer Klinik im Süden Japans wurde innerhalb eines Jahres bei 529 Schwangeren ein
Gestationsdiabetes diagnostiziert. Sie er-hielten zunächst Diätempfehlungen. Reich-ten diese nicht aus, um die 2-h-postprandia-len Glucosespiegel auf unter 120 mg/dl zu senken, wurde eine Insulintherapie begonnen. 185 Patientinnen unterzogen sich sechs bis zwölf Wochen nach der Entbindung nochmals einem oralen Glucosetoleranztest.
Knapp 11% der Frauen wurden während der Schwangerschaft insulinpflichtig. Als un-abhängige Prädiktoren hierfür erwiesen sich ein geringeres Schwangerschaftsalter bei der Diagnose des
Gestationsdiabetes (SSW <25), höhere 1-h-Plasmaglucosewerte im oGTT (>181,5 mg/dl) sowie höhere HbA
1c-Werte (>5,35%). In Kombination erreichten die drei Faktoren eine Sensitivität und Spezifität von jeweils 67,3%.
Treten diese Frühindikatoren auf, sollte nach Ansicht der Studienautoren verstärkt auf eine sich möglicherweise im Verlauf der Schwangerschaft entwickelnde Insulin-pflicht und postpartale Störung der Glucose-toleranz geachtet werden. CW