In einer prospektiven Kohortenstudie wurde bei 49 Frauen in der 12. und 35. Schwangerschaftswoche sowie fünf Monate nach der Geburt die Knochendichte am distalen und ultra-distalen Vorderarm bestimmt. Protokolliert wurden außerdem Lokalisation sowie Intensität von Schmerzen im Rücken- und Beckenbereich. 49% der Probandinnen berichteten von entsprechenden Schmerzen, die bei 19% auch nach dem 5-monatigen Follow-up noch bestanden. Es zeigte sich, dass die Knochendichte während der Schwangerschaft und Stillzeit im Durchschnitt um etwa 0,8% zurückging (1% Spongiosa, 0,6% Kortikalis). Während ein Verlust an Spongiosa hauptsächlich in der Schwangerschaft beobachtet wurde, nahm die Kortikalis im Verlauf der Laktation ab. Ein direkter Zusammenhang mit Schmerzen im Bereich des Bewegungsapparates ließ sich allerdings nicht feststellen; auch nicht bei den Frauen, deren Knochendichte sich vergleichsweise stark verringerte. Die Frage nach der Ursache von Rückenschmerzen während der Schwangerschaft und Stillzeit bleibt demnach weiterhin ungeklärt. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die vorliegenden Studienergebnisse auf Grund der niedrigen Teilnehmerzahl nicht generell übertragbar sind. (bf)
Knochenstoffwechsel unter Verdacht
Gyn-Depesche 3/2000
Warum Schwangeren der Rücken schmerzt
Schmerzen im Bereich des Rückens und des Beckens gehören zu den häufigsten Beschwerden schwangerer Frauen, wobei die zugrundeliegenden Ursachen bislang nicht geklärt sind. Als ein möglicher Auslöser wird seit einiger Zeit der Knochenstoffwechsel diskutiert.
Quelle: Bjorklund, K: Prgnancy-related back and pelvic pain and changes in bone density, Zeitschrift: ACTA OBSTETRICIA ET GYNECOLOGICA SCANDINAVICA, Ausgabe 78 (1999), Seiten: 681-685