Ovarialkarzinom

Gyn-Depesche 5/2018

Was bringen „Tumor Treating Fields“?

Beim Ovarialkarzinom kommt es nach einer Remission meist zum Rezidiv. Fast immer entwickelt sich früher oder später ein Platin-Rezidiv. Andere Chemotherapien sind dann wenig wirksam. In dieser Situation könnte ein neues Therapieprinzip helfen, die „Tumor Treating Fields“ (TTF).

Bei der TTF werden auf die Tumorregion wechselnde elektrische Felder (100 bis 300 kHz) von niedriger Intensität (1 bis 3 V/cm) appliziert, die mit den mitotischen Prozessen der Krebszellen interferieren. Verabreicht werden die elektrischen Felder von Transducer-Pads, die auf der Haut über dem Tumor liegen. Die Patienten wenden die Therapie nach Anweisung des Arztes zuhause selbst an. Häusliche TTF-Gaben über 18 Stunden und mehr pro Tag wurden gut vertragen.
In der Pilotstudie INNOVATE wurde das Verfahren bei 31 Patientinnen mit rezidiviertem, platinresistentem Ovarialkarzinom kombiniert mit wöchentlichen Paclitaxel-Gaben getestet. Bei 77% lag eine seröse Histologie vor. Außer Platin waren vorher meist auch Taxane eingesetzt worden. Im Mittel gingen dem Versuch vier Chemotherapiezyklen voraus.
Ernste TTF-Nebenwirkungen wurden nicht registriert. In 84% trat die erwartete TTF-Dermatitis auf; sie führte aber nur in einem Fall zum Therapieabbruch. Das mediane progressionsfreie Überleben betrug 8,9 Monate, in 25% registrierte man eine partielle Response, in 71% einen klinischen Nutzen. Das mediane Gesamtüberleben wurde nicht erreicht; die Einjahres-Überlebensrate betrug 61%. WE
Quelle:

Vergote et al.: Tumor treating fields in combination with paclitaxel in recurrent ovarian carcinoma: results of the INNOVATE pilot study. Gynecol Oncol 2018; 150(3): 471-7

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