Bei der Kontaktzytologie werden intraoperativ tastbare Lymphknoten der Axilla entnommen, durchgeschnitten, auf Objektträger gedrückt und die Präparate sofort vom Pathologen ausgewertet. Abhängig vom Ergebnis wird die Axilla ausgeräumt oder nicht. Eine retrospektive Studie sollte die Frage klären, ob dieses Verfahren zu ausreichender Sicherheit und korrektem Staging führt im Vergleich mit sofortiger Axilla-Clearance. Die Krankengeschichten von 437 Brustkrebs-Patientinnen von 1991 bis 1994 wurden ausgewertet. Die Unterschiede bei den Rezidiven waren nicht signifikant. Die Kontaktzytologie unterschied ausreichend zwischen nodalpositiven und nodalnegativen Patientinnen. Mit der beschriebenen Technik könnte bis zu 74% der Patientinnen eine radikale Axillaclearance beim ersten Eingriff erspart werden. Radioisotope wie bei der sentinel lymph node biopsy werden nicht benötigt, was die Technik für Krankenhäuser ohne Nuklearmedizin interessant macht. Die Ergebnisse müssen allerdings in randomisierten Studien mit größeren Fallzahlen überprüft werden. (MC)
Axilla-Chirurgie bei Brustkrebs
Gyn-Depesche 2/2003
Was bringt die Kontaktzytologie?
Die herkömmliche radikale Axillachirurgie bei Brustkrebs wird zunehmend von selektiven Verfahren abgelöst. Neben der sentinel lymph node biopsy (SLNB) ist die Excision nur der auffälligen Lymphknoten (node sampling) bereits weit verbreitet. Die Gefahr von Lokalrezidiven und falsches Staging wurden dagegen vorgebracht. Die intraoperative Kontaktzytologie könnte helfen, das richtige Ausmaß an Radikalität zu finden.
Quelle: Burke, M: Late results of selective axillary surgery based on contact cytology in women with operable breast cancer, Zeitschrift: BRITISH JOURNAL OF SURGERY, Ausgabe 89 (2002), Seiten: 341-343