Die Fettverteilung, die als typisch für Männer gilt, wird immer häufiger auch bei Frauen registriert. In den USA haben inzwischen etwa 40% der adipösen Frauen eine solche Verteilung. Eine britische Arbeitsgruppe ging den Zusammenhängen zwischer androider Adipositas und hepatischem Fettmetabolismus bei Frauen nach.
Studienteilnehmer waren 29 normalgewichtige und 29 abdominell adipöse Frauen. Je etwa die Hälfte befanden sich vor bzw. nach der Menopause. Wie zu erwarten, waren abdominell adipöse Frauen vermehrt insulinresistent; gesteigert war auch die Sekretion großer (nicht aber kleiner) VLDL-Partikel. Der postmenopausale Status hatte aber großen Einfluss auf Charakteristika der kleinen VLDL-Partikel: Sie waren stark mit Triglyzeriden angereichert. Im Gegensatz dazu war die hepatische Lipidproduktion der adipösen prämenopausalen Frauen durch eine starke Sekretion großer VLDL-Triglyzerid- Partikel gekennzeichnet. Die Relevanz dieses Befundes ist nicht geklärt. Man weiß aber, dass kleine VLDL mehr zur Atherogenese beitragen als große.
Gewichtszunahme bei postmenopausalen Frauen hat jedenfalls Einfluss auf den Metabolismus von VLDL1- und VLDL2-Triglyzeriden und steigert auf diese Weise das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. Dabei spielt die Art der Fettverteilung eine größere Rolle als das Ausmaß der Adipositas. Bestätigt wurden die typischen Veränderungen bei postmenopausalen Frauen: Erhöhungen von Gesamt- und LDLCholesterin sowie apoB und apoC-III LpB. WE