Nach der IVF

Gyn-Depesche 2/2001

Was Frauen fühlen

Eine in-vitro-Fertilisation (IVF) verursacht physischen und emotionalen Stress, und stellt zudem auch eine finanzielle Belastung dar. Wie beschreiben Frauen zwei bis drei Jahre nach Beendigung einer IVF ihre Erfahrungen und Gefühle?

Fragebögen erhielten über 200 Frauen, die vor 2,5 bis 3,5 Jahren ihre letzte IVF-Behandlung erhalten hatten. Damit sollten u. a. Informationen über den allgemeinen Gesundheitzustand sowie über das Verhältnis zum Partner eingeholt werden. Besondere Bedeutung galt den langfristigen Auswirkungen auf das Gefühlsleben. Ein wichtiger Aspekt dieser Studie widmete sich der Frage, inwieweit die Geburt eines Kindes die Empfindungen der Frauen hinsichtlich der assistierten Reproduktion beeinflusst. 116 Frauen sandten den Fragebogen vollständig ausgefüllt zurück. Diejenigen Frauen, die ein Baby bekommen hatten, bewerteten ihre Erfahrungen mit der IVF durchweg positiver als die kinderlos gebliebenen Probandinnen. Letztere waren weniger zufrieden mit den Informationen, welche die Ärzte ihnen im Vorfeld erteilt hatten. Entsprechend war in dieser Gruppe der SWLS-Score (Satisfaction With Life Scale) signifikant niedriger als im Kollektiv der Frauen mit Kind. Die beiden Studiengruppen stimmten aber zu einem hohen Prozentsatz (83%) dahingehend überein, dass sie sich einer IVF unterzogen hatten, um später nicht bedauern zu müssen, dass sie diese Möglichkeit nicht genutzt hatten. D. h. die meisten Frauen bereuten die Entscheidung für eine IVF nicht. Eine erfolglose IVF scheint außerdem keinen nachteiligen Einfluss auf die Beziehung auszuüben. Ein Großteil der Studienteilnehmerinnen berichtete vielmehr, dass sich ihre Beziehung zur Familie oder zu Freunden nicht bzw. positiv verändert habe.

Quelle: Hammarberg, K: Women's experience of IVF: a follow-up study, Zeitschrift: HUMAN REPRODUCTION, Ausgabe 16 (2001), Seiten: 374-383

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