Chronischer Beckenschmerz

Gyn-Depesche 5/2013

Wattestäbchentest deckt viszerale Erkrankung auf

Chronische Beckenschmerzen haben oft viszerale Ursachen, etwa Endometriose oder Adenomyose. Ein Wattestäbchen kann helfen, diese aufzudecken.

Langanhaltende Schmerzen in Unterleibsorganen können zu zentralnervöser Übererregbarkeit führen. Über das Rückenmark kommt es oft zu einer Übertragung der viszeralen Schmerzen auf die korrespondierenden Dermatome. Kutane Allodynie ist die Folge.

Im Umkehrschluss kann eine überschießende Schmerzempfindlichkeit der Haut in bestimmten Körperregionen auf viszerale Erkrankungen hinweisen. Zwei kanadische Gynäkologen testeten dies an 22 Frauen, die an anhaltenden Beckenschmerzen litten. Zum Vergleich dienten zwölf Patientinnen mit zyklusabhängigen Beckenschmerzen und 23 schmerzfreie Frauen. Die Schmerzempfindlichkeit diverser Hautregionen wurde mit Hilfe eines Wattestäbchens getestet. Löste leichtes Darüberstreichen deutliche Schmerzen aus, wurde kutane Allodynie diagnostiziert.

Bei kontinuierlichen Beckenschmerzen war der Wattestäbchentest in 73% positiv, in den Vergleichsgruppen nur bei einer Frau mit zyk­lusabhängigen Schmerzen. Damit erwies sich der Wattestäbchentest als Unterscheidungskriterium für viszerale Erkrankungen. Ein negatives Ergebnis spricht nach Ansicht der Studienautoren dafür, dass bestehende Beckenschmerzen nicht auf einer zentralen Sensibilisierung beruhen oder sich diese bisher noch nicht entwickelt hat. Die geringen Fallzahlen und fehlende Verblindung machen aber weitere Studien notwendig. CW

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