Smartphone als Interaktionsplattform

Gynäkologische Tumore

Arzt-Depesche

Webbasierte Platformen für den Erfahrungsaustausch nützlich

Für eine Studie zu psychosozialen Bedürfnissen von Überlebenden nach einer gynäkologischen Krebserkrankung wurden zahlreiche Beiträge aus internetbasierten Diskussionsforen und sozialen Netzwerken zusammengetragen und analysiert. Fazit: Webbasierte Diskussionsforen bieten ein hohes Potential zum Austausch von und zur Information über Erfahrungen, die Patientinnen während und nach einer überstandenen Krebserkrankung gesammelt haben.

Insgesamt wurden 125.498 Beiträge von 6.436 Überlebenden einer gynäkologischen Tumorerkrankung und deren Betreuer:innen analysiert, die diese zwischen Juli 2000 und Februar 2020 auf der Webseite der Amerikanischen Krebsgesellschaft gepostet hatten. In 18,68 % der Beiträge ging es dabei um psychosoziale Aspekte. Durch den Einsatz und eine spezielle Kombination verschiedener qualitativer und quantitativer Analyseverfahren gelang es eine große Anzahl von Beiträgen auszuwerten und  diese gleichzeitig qualitativ gezielt zu untersuchen und Thementrends zu bestimmen. So ergaben quantitative Analysen, dass vorwiegend die Rolle der betreuenden Freunde und Familienangehörigen, Fatique, der Einfluss der Krebserkrankung auf zwischenmenschliche Beziehungen und der Krankenversicherungsstatus thematisiert wurden. Meist verwendete Worte in den Posts betrafen die Diagnose und Behandlung der Erkrankung. Im Zusammenhang mit psychosozialen Aspekten wurden meist die Worte „Familie“, „Hoffnung“ und „Hilfe“ genutzt. Aus den qualitativen Analysen ging hervor, dass Überlebende einer Krebserkrankung oft über Bewältigungsstrategien, Kummer und Sorgen sowie über ihr Verhältnis zu Familienangehörigen und Betreuenden sprachen aber auch über Krankheitsversicherung und finanzielle Aspekte der Versorgung. Dabei ermöglichten die qualitativen Analysen einen tieferen Einblick inwieweit und wie stark Patient:innen von diesen Themen betroffen waren. Zudem ließen sich dadurch Nuancen unbefriedigter Bedürfnisse erkennen, die in Zukunft bei der Betreuung und Behandlung der Betroffenen mit beachtet werden können. Die Studiendaten unterstreichen, dass auch in Zukunft die in der Studie angewandte Methodik zur Auswertung webbasierter Patientenberichte im klinischen Alltag sowie für etwaige Patientenpopulationen angewandt werden kann, um die Fülle an der über das Internet verfügbaren patientengenerierten und – orientierten Erfahrungen nutzbar zu machen. GH

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