Stoffwechseleffekte der Pille

Gyn-Depesche 06/2016

Weitreichender als bislang bekannt

Offensichtlich beeinflusst die Pilleneinnahme nicht nur einzelne bekannte kardiovaskuläre Risikofaktoren, sondern weite Bereiche des gesamten Stoffwechsels. Das belegen die Laborauswertungen einer finnischen Längsschnittstudie.

Aus drei finnischen Studienkohorten lagen Daten zum metabolischen Profil und zur Verhütungspraxis von insgesamt 5841 Frauen vor. 19% von ihnen nahmen kombinierte hormonelle Kontrazeptiva (COC) ein, 9% verhüteten mit einem reinen Gestagenpräparat (progestin-only = POC) wie IUD oder Minipille. 

65 von 75 gemessenen Stoffwechselparametern zeigten einen hochsignifikanten Zusammenhang mit der Verwendung von COC. Die Konzentration aller Lipoprotein-Subklassen war erhöht. Die stärksten Assoziationen fanden sich bei den HDL-Fraktionen und der Untergruppe der sehr kleinen VLDL-Partikel. Nur leicht stiegen dagegen die LDL-Fraktionen. Auch die Spiegel von Apolipoprotein-B und -AI, zirkulierenden Fettsauren, Triglyzeriden und allen Cholesterinfraktionen außer LDL-Cholesterin lagen bei COC-Anwenderinnen deutlich hoher. Im Vergleich zu nicht hormonell verhütenden Frauen war der Anteil gesättigter und einfach ungesättigter Fettsauren hoher, während sich mehrfach ungesättigte und Omega-6-Fettsauren sowie Linolsäure in geringerer Menge fanden. 

Ebenso ausgeprägt waren die Differenzen bei den neun getesteten Aminosäuren. Am stärksten stiegen unter COC die Histidin- und Phenylalaninwerte. Die Konzentrationen von Glutamin, Glycin und Tyrosin sanken dagegen. Erhöht waren auch die Spiegel von Kreatinin, Insulin, Adiponektin und SHGB (Sex Hormone Binding Protein) sowie von Entzündungsmarkern wie CRP. Die Analyse von 37 Zytokinen zeigte, dass COC verschiedene inflammatorische Vorgänge beeinflussen – beispielsweise über Interleukine und Zytokine, die an der Angiogenese oder Hämatopoese beteiligt sind. 

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