In Fällen, bei denen einem heterosexuellen Paar der biologische Nachwuchs verwehrt bleibt, rückt zunehmend auch der Mann in den Fokus der Ursachenforschung. Jetzt wurde untersucht, von welchen beruflichen und gesundheitlichen Faktoren die Spermaqualität abhängt. Es gibt gute und schlechte Nachrichten.
501 Paare, die mit der
Verhütung aussetzten, um Kinder zu bekommen, wurden in die Studie eingeschlossen. Die im Schnitt knapp 31,8 Jahre alten Männer wurden zu Beruf und Gesundheit befragt und von 473 konnte mindestens eine Spermaprobe analysiert werden.
Eine hohe berufsbedingte körperliche Belastung war signifikant mit schlechter Spermaqualität assoziiert. 13% der körperlich hart arbeitenden Männer wiesen Oligospermie auf (vs. 6% der körperlich weniger Beanspruchten). Hypertensive Probanden hatten häufiger morphologisch veränderte Spermien. Auch die Anzahl regelmäßig eingenommener Medikamente spielte eine Rolle. Je mehr unterschiedliche Präparate die Männer erhielten, desto geringer war die durchschnittliche Spermienanzahl im Ejakulat.
Folgende berufliche Faktoren wirkten sich nicht negativ auf die Spermaqualität aus: Schichtarbeit, Nachtarbeit, Vibrationen, Lärm, Hitze, langes Sitzen. Auch Hyperlipidämie, Diabetes oder Gesamt-Komorbidität zeigten keinen Einfluss. Ob eine Veränderung der modifizierbaren Risikofaktoren auch die Fertilität verbessert hätte, beweist die Studie freilich nicht. CB