Ein früher vorzeitiger Blasensprung (PPROM) kommt bei 1 bis 3% aller Schwangerschaften vor. Er birgt Risiken für Mutter und Kind. Das optimale Vorgehen in dieser Situation ist unklar.
Bei einer „normalen“ Frühgeburt hängt die perinatale Prognose entscheidend vom Schwangerschaftsalter bei der Entbindung ab. Man zieht daraus meist den Schluss, dass man bei unkompliziertem PPROM abwarten kann und erst dann die Wehen einleiten muss, wenn das Risiko einer Amnionitis das der Frühreife übersteigt. Israelische Geburtshelfer weisen aber darauf hin, dass relativ häufig doch eine subklinische Chorioamnionitis vorliegt. Die intrauterine Umgebung des Feten bei PPROM ist ungünstiger als normalerweise. Bei der Entscheidung über den Entbindungstermin sollte daher die Dauer der „Latenzphase“ (Zeit zwischen Blasensprung und Entbindung) berücksichtigt werden.
Um klarer zu sehen, verglichen die Autoren retrospektiv 488 Fälle von unkompliziertem PPROM (SSW 280/7 bis 336/7) hinsichtlich des neonatalen Outcomes mit 1464 Fällen von spontanen Frühgeburten.
Die Neugeborenen der PPROM-Gruppe wiesen ein erhöhtes Risiko eines ungünstigen Verlaufs auf. Komplikationen drohten vor allem dann, wenn die „Latenzphase“ mehr als sieben Tage betrug, bei Oligohydramnion, männlichem Fetus und bei Nulliparität.
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