Metabolische Erkrankungen wie Insulinresistenz, Diabetes und Übergewicht wurden mit der Entstehung des polyzystischen Ovarialsyndroms (PCOS) in Verbindung gebracht. Dass dabei auch das Darmmikrobiom eine Rolle spielen könnte, zeigen unter anderem Studien, in denen die Fäzes von gesunden Frauen und von PCOS-Patientinnen durch orale Gavage auf Mäuse übertragen wurde. Tiere, die Proben von PCOS-Patientinnen erhalten hatten, entwickelten eine Insulinresistenz, eine erhöhte Zahl an zystenartigen Follikeln sowie höhere Testosteron- und LH-Spiegel.
In Erstlinie werden bei PCOS Lebensstilinterventionen empfohlen. Nahrungsmittel mit niedrigem glykämischen Index unterstützen regelmäßige Ovulation und Menstruation. Zudem sollten PCOS-Patientinnen ermuntert werden, mindestens viermal pro Woche über 30 Minuten bei 60 % bis 80 % der maximalen Herzrate zu trainieren.
Die fäkale Mikrobiota-Transplantation könnte in der Zukunft der PCOS-Behandlung eine Rolle spielen, doch gegenwärtig müssen weitere Studien abgewartet werden. Traditionelle Probiotika mit Bifidobacterium oder Lactobacillus zeigten Effekte auf die Insulinresistenz, intestinale Glukoneogenese und Fettakkumulation. Doch leiden die verfügbaren Studien an der breiten Varietät der eingesetzten Probiotika und der mangelnden standardisierten Dosierung. Präbiotika wie Inulin zeigten im Mausmodell positive Effekte (ähnlich wie Metformin) auf das Körpergewicht und einige Entzündungsmarker. VW