Internationale Datenbankanalysen förderten zehn Kohortenstudien zutage, die die Inzidenz von Schwangerschaftskomplikationen bei Frauen mit und ohne Zöliakie verglichen. Insgesamt gingen die Daten von knapp fünf Millionen Frauen in die Metaanalyse ein; 6309 von ihnen litten an Zöliakie. Für letztere ergab sich ein signifikant höheres Risiko für Frühgeburten (adjustierte OR 1,35), intrauterine Wachstumsrestriktion (OR 2,48), Totgeburten (OR 4,84), ein Geburtsgewicht unter 2500 g (OR 1,63) und SGA-Babys (OR 4,52). Die Präeklampsieraten unterschieden sich nicht signifikant. Subgruppenanalysen zeigten, dass das Frühgeburtsrisiko sowohl bei einer behandelten als auch bei einer erst später diagnostizierten und daher unbehandelten Zöliakie erhöht war (OR 1,26 versus 2,50). Die Frauen, die während der Schwangerschaft eine glutenfreie Diät einhielten, konnten das Frühgeburtsrisiko dadurch jedoch um 20% senken.
Weshalb das Risiko von Schwangerschaftskomplikationen bei einer maternalen Zöliakie steigt, ist nicht erforscht. Möglich wäre, dass die Malabsorption zu einem Nährstoffdefizit führt oder erhöhte maternale Autoantikörper schädigen. Betroffene Schwangere sollten deshalb unbedingt über die Bedeutung einer glutenfreien Ernährung aufgeklärt werden. CW