Drei US-amerikanische Wissenschaftlerinnen durchsuchten medizinische Datenbanken nach Berichten über den Einfluss der Therapie von zervikalen und vulvären intraepithelialen Neoplasien (CIN/ VIN) auf die sexuelle Gesundheit der Patientinnen. Sie fanden insgesamt elf relevante Studien.
Die Schlussfolgerung ihrer Analyse: Nach einer CIN- oder VIN-Therapie erreicht die Sexualfunktion nicht mehr das vorherige Niveau. In den verschiedenen, meist allerdings nicht validierten Fragebögen lagen die Werte für sexuelles Verlangen, spontanes Begehren und die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs nach der Behandlung signifikant niedriger als davor. Die Gründe dafür sind nach Einschätzung der Autoren psychologischer Natur. Die Diagnose und Therapie präkanzerogener Läsionen verursachte Angst vor gesundheitlichen Folgen, das Gefühl eines Kontrollverlusts über den eigenen Körper und Unsicherheit über die Treue und Loyalität des Partners. All dies kann das psychische und sexuelle Wohlergehen beeinträchtigen. Körperliche Einschränkungen, etwa Dyspareunie oder Dysmenorrhoe, wurden dagegen kaum beobachtet.
Inwieweit die Art der Therapie die sexuelle Gesundheit beeinflusst, wurde nicht untersucht. Auch das Ausmaß der Exzisionen blieb unberücksichtigt. Trotz der begrenzten Daten halten die Autoren es für wichtig, CIN- und VIN-Patientinnen auf mögliche negative Folgen der Behandlung hinzuweisen. CW