Ovulationsstörungen umfassen Anovulation, Lutealinsuffizienz und das LUF- (Luteinisierter unrupturierter Follikel) Syndrom. Der zuverlässigste Anzeiger ist der serielle transvaginale Ultraschall, mit welchem auch das LUF-Syndrom identifiziert werden kann. Die Untersuchung erfolgt i. d. R. am neunten oder zehnten Zyklustag.
Endokrine Ursachen können Hypothalamus, Hypophyse, Schilddrüse, Nebenniere oder Eierstöcke betreffen. Hypothalamische Amenorrhoe (AH) kann infolge kongenitalen GnRH-Mangels, hypothalamischer Läsionen oder durch funktionelle Ursachen (Stress, Gewichtsverlust, Training) entstehen. Hypophysenadenome sind im klinischen Bild variabel und stören ebenfalls die GnRH-Sekretion. Auch Akromegalie und Morbus Cushing sind mögliche Gründe für eine eingeschränkte Fertilität. Bei Hyperthyreoiditis sind SHBG (Sex- Hormon-bindendes Globulin) und Estradiol (E2) erhöht, wohingegen bei Hypothyreoiditis Änderungen im Östrogen- und GnRH-Haushalt vorliegen. Störungen der Nebenniere umfassen die kongenitale adrenale Hyperplasie und die Addison-Krankheit. Bei vorzeitiger Ovarialinsuffizienz (POI) liegt eine vorzeitige Erschöpfung der Follikelreserve vor. Die häufigste Endokrinopathie ist aber das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS), bei dem vermutlich hohes Anti-Müller-Hormon (AMH) die Follikelreifung behindert.
Bleibt die Anovulation trotz entsprechender Hormonbehandlung weiterhin bestehen, erfolgt die initiale Behandlung bei normogonadotropischer Anovulation mit Clomifen. Wenn auch keine medikamentöse Behandlung hilft, ist laparoskopisches ovarielles Drilling die Methode der Wahl. Bei hypergonadotropischer Anovulation ist die Eizellspende das Standardverfahren. OH