Zervikale intraepitheliale Neoplasien

Gyn-Depesche 4/2017

Wenn HPV persistiert, drohen Läsionen

In immer mehr Ländern beinhalten Screeningprogramme zur Prävention des Zervixkarzinoms auch HPV-Tests. Unklar ist bisher jedoch, wie bei Frauen mit einer persistierenden HPV-Infektion verfahren werden soll, die aber einen unauffälligen zytologischen Befund aufweisen.

Aus der schwedischen HPV-Screeningstudie SWEDESCREEN wurden insgesamt 195 Frauen bis zu 13 Jahre weiter verfolgt. Bei 100 von ihnen war eine über mindestens zwölf Monate persistierende HPV-Infektion nachgewiesen; 95 wurden als Vergleichsgruppe zufällig aus dem Kontrollarm ohne HPV-Testung ausgewählt. Die Zytologie war bei allen Teilnehmerinnen der randomisiert- kontrollierten Studie ohne Befund. Zu Beginn erfolgte eine Kolposkopie mit Random- Biopsie, die im Falle eines anhaltend positiven HPV-, aber fehlenden CIN2+-Nachweises in jährlichem Abstand wiederholt wurde.
Insgesamt betrug das Risiko für CIN2+ bei Viruspersistenz 54%, für CIN3+ 32%. Von den 40 Frauen, die bei weiteren Tests HPV-positiv für denselben Virustyp blieben, entwickelten während der Beobachtungszeit alle mindestens CIN2, zu 98% innerhalb der ersten sechs Jahre. Keine Neoplasien wurden dagegen bei den 35 Frauen gefunden, bei denen das Virus wieder verschwand oder ein Typenwechsel erfolgte.
Aufgrund des sehr hohen Risikos, bei HPV-Persistenz höhergradige Läsionen zu entwickeln, empfehlen die Studienautoren ein klinisches Follow-up der Patientinnen über sieben Jahre. CW
Quelle:

Elfgren K et al.: Management of women with human papillomavirus persistence: long-term follow-up of a randomized clinical trial. Am J Obstet Gynecol 2017; 216: 264.e1-7

ICD-Codes: D06.9

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