Das weitere Vorgehen nach der oft vergeblichen Ursachensuche wiederholter Fehlgeburten erörtern drei Experten der University of Utah in Salt Lake City. Die Diskussion über die verschiedenen Interventionsmöglichkeiten ist noch nicht beendet.
Die Prognose für Frauen mit wiederholten Fehlgeburten in der Anamnese (definiert als drei oder mehr Verluste in Folge) ist oft günstig, auch ohne Intervention. In einer Studie betrug in idiopathischen Fällen die Rate der Lebendgeburten unter Plazebo 65%.
Bei Betroffenen mit wiederholt positiven Antiphospholipid-Tests fanden sich in zwei Studien bessere Quoten von Lebendgeburten unter prophylaktischen Dosen von unfraktioniertem Heparin und Low-dose-ASS als unter ASS allein. Diese Strategie wurde zur Standardbehandlung bei wiederholten Fehlgeburten wegen Antiphospholipid-Syndrom (APS). Zwei neuere Studien, bei denen man niedermolekulares Heparin (NMH) einsetzte, zeigten aber keinen signifikanten Vorteil gegenüber ASS allein. Hier waren Frauen mit niedrigen Antikörperspiegeln beteiligt; die Geburtenquote unter Low-dose-ASS allein fiel hoch aus. Die Autoren empfehlen, Frauen mit APS bei einer erneuten Schwangerschaft mit Heparin und ASS zu behandeln, auch wenn es dazu noch offene Fragen gibt.
Zu den Geburtenraten unter Heparin-Thromboseprophylaxe (mit oder ohne ASS) bei Frauen mit erblicher Thrombophilie und wiederholter Fehl- oder Totgeburt liegen widersprüchliche Studienergebnisse vor. Daher bleibt die Rolle dieser Therapie, speziell zur Verhütung wiederholter Fehlgeburten eingesetzt, umstritten. Frauen mit einer Thrombose in der Anamnese, bei denen ein APS oder eine erbliche Thrombophilie diagnostiziert wird, sollten eine geeignete Dosis von unfraktioniertem oder niedermolekularem Heparin erhalten.
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