Hirsutismus

Gyn-Depesche 4/2009

Wie klärt man einen Hyperandrogenismus ab?

Unerwünschter Haarwuchs dort, wo er nur bei Männern hingehört, macht den betroffenen Frauen schwer zu schaffen. Zur Diagnostik gehört es in einem solchen Fall, auf Hyperandrogenismus zu testen. Britische Experten geben dazu Hinweise.

Unter Hirsutismus versteht man abnormes Wachstum von Terminalhaar bei Frauen infolge gesteigerter Androgen-Produktion oder / und erhöhter Sensibilität der Haut für Androgene. Als besonders störend wird es von den Betroffenen an Oberlippe und Kinn empfunden. Im Gegensatz dazu ist die Hypertrichose androgenunabhängig; dabei ist das Wachstum von Vellushaar am ganzen Körper vermehrt.

Ein Hyperandrogenismus beruht zu ca. 72% auf einem polyzystischen Ovar-Syndrom (PCOS), in 23% ist er idiopathisch; seltener sind nicht-klassische NNR-Hyperplasie und Androgen-sezernierende Tumoren verantwortlich. Klassische Merkmale eines PCOS sind Oligo- oder Amenorrhö, Zeichen eines Hyperandrogenismus (klinisch: Hirsutismus, Akne, androgenetische Alopezie; biochemisch: erhöhter freier Androgen-Index) und polyzystische Ovarien im Sonogramm.

Die Messung des Gesamt-Testosterons hat eine niedrige Sensitivität für die Diag­nose eines PCOS, da es stark von der Konzentration des Sexualhormon-bindenden Globulins (SHBG) beeinflusst wird; letztere kann z. B. unter der „Pille“ erhöht und bei Adipositas erniedrigt sein. Aus beiden Werten kann man aber den freien Androgen-Index errechnen; ein erhöhter Wert ist typisch für PCOS. Hohe Werte des Gesamt-­Testosterons wecken Verdacht auf einen NNR- oder Ovar-Tumor. Zur Differenzierung bestimmt man Dehydroepiandrosteronsulfat und Androstendion.

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