Illustration einer Frau mit ihrem Mikrobiom im Bauch in Herzform.

Mikronährstoffe und Kinderwunsch

Gyn-Depesche 2/2023

Wie Magenmikrobiom und Unfruchtbarkeit zusammenhängen

Das Magenmikrobiom ist entscheidend für unseren Stoffwechsel und die Aufnahme von Mikronährstoffen. Dass es auch einen Zusammenhang mit weiblicher Unfruchtbarkeit gibt, zeigt eine Übersichtsarbeit aus China.

In jüngster Zeit haben Studien die Beschaffenheit des Magenmikrobioms mit endokrinen Erkrankungen, insbesondere Erkrankungen des weiblichen Hormonsystems, in Verbindung gebracht. Laufende Arbeiten haben gezeigt, dass Mikroorganismen und mikrobielle Eigenschaften die Verdauung und den Transport von Mikronährstoffen im menschlichen Körper lenken; so können sie die Bioverfügbarkeit von Mikronährstoffen beeinflussen, indem sie auf die Nahrungsaufnahme wirken oder mit den Wirten konkurrieren. Eine systematische Übersichtsarbeit aus China versuchte nun, die Zusammenhänge von Magenmikrobiom, Mikronährstoffen im Blut und weiblicher Unfruchtbarkeit näher zu beschreiben.

Der Prevotella-Enterotyp und der Bacteroidetes-Enterotyp sind die beiden vorherrschenden Enterotypen im menschlichen Magen. Sie sind angeboren, unabhängig von Variablen wie Alter oder Geschlecht, im Wesentlichen unabhängig von Ernährungsgewohnheiten, haben aber ganz unterschiedliche Fähigkeiten in der Aufnahme und Verarbeitung von Mikronährstoffen. Mikronährstoffe wie Kupfer, Zink, Kalzium, Magnesium und Eisen sind dabei grundlegend für wesentliche Stoffwechselvorgänge wie enzymatische Reaktionen und nehmen eine Schlüsselrolle im menschlichen Körper ein. So weiß man bereits, dass Zink die Entwicklung der Eizellen, die Eizellbildung und die Fähigkeit der Eierstöcke verbessert. Eisen, das maßgeblich an der Glykolyse beteiligt ist, kann für die Verbesserung der Follikel sorgen. Ein Mangel an diesen Mikronährstoffen kann die Eizellreifung vermindern und zu problematischen Schwangerschaftsergebnissen führen. Ein ernährungsbedingter Zinkmangel beeinträchtigt die Qualität der Eizellen. Kalziummangel während der Schwangerschaft beeinflusst die Qualität der Eizellen und steuert verschiedene Stoffwechselzustände in der Nachkommenschaft, zum Beispiel Insulinresistenz. Ein Mangel an Magnesium kann die Plazentafähigkeit und das fetale Gewicht ungünstig beeinflussen. Eisenmangel wird mit mütterlicher Übelkeit, Frühgeburtlichkeit, intrauterinen Entwicklungsstörungen und niedrigem Geburtsgewicht in Verbindung gebracht.

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