Dies erkundeten mit dreidimensionalem Ultraschall Gynäkologen der Universität Mainz. Die Untersuchungen fanden 48 bis 72 Stunden nach der Entbindung statt. Der Einfluss vaginaler Entbindungen auf die Morphologie des Muskels ließ sich klar dokumentieren. Notfallmäßige Sectio schien nicht alle Folgen zu verhindern.
Die anatomische und funktionelle Integrität des Levator-ani-Muskels (LAM) ist essenziell für die Stützung der Beckenorgane. Während des ganzen Lebens verschließt er den Beckenboden. Während einer vaginalen Geburt wird er aber enorm gedehnt. Seine Beteiligung an Beckenbodenleiden wurde umfassend untersucht.
So kann nach einer Ultraschall-Studie bei Levator-Defekten das Risiko eines späteren Prolaps von Beckenorganen ungefähr verdoppelt sein. Eine Assoziation einer Avulsion (Abtrennung von der Beckenwand) mit Prolaps des anterioren oder zentralen Kompartiments wurde mit MRT bestätigt.
Andererseits ist immer noch nicht klar, welche Rolle die Integrität des LAM bei Blasendysfunktion spielt. Zwar wurde im Ultraschall eine schwache signifikante Assoziation zwischen Avulsion und Verschlechterung oder Neuentwicklung von Harninkontinenz drei Monate nach der Entbindung gefunden. Nach neueren Daten ist jedoch die Wahrscheinlichkeit, an Stressinkontinenz zu leiden, bei Frauen mit einem größeren Levator-Defekt im MRT geringer. Ein Puborectalis-Trauma im Ultraschall ist nicht mit einem höheren Risiko von Stressinkontinenz assoziiert. Bei der anorektalen Funktion fand sich ein schwacher Trend hin zu mehr fäkaler Inkontinenz bei Frauen mit LAM-Avulsion und Rissen des Analsphinkters, einem speziellen Kollektiv.
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