Atemnotsyndrom bei Frühgeborenen

Gyn-Depesche 1/2007

Wiederholte Kortikoidgaben schützen besser

Um das Risiko eines Atemnotsyndroms (respiratory distress syndrome, RDS) aufgrund fehlender Lungenreife zu mindern, gilt die einmalige Verabreichung von Glukokortikoiden vor einer drohenden Frühgeburt als Mittel der Wahl. Erfolgt die Geburt jedoch nicht innerhalb einer Woche nach der Behandlung, hält deren positiver Effekt nicht an. Können wiederholte Steroidgaben, wie sie inzwischen oft verabreicht werden, das RDS-Risiko ohne vermehrte Nebenwirkungen verringern?

Australische Wissenschaftler untersuchten jetzt die Wirksamkeit und Sicherheit wiederholter Glukokortikoid-Gaben in einer plazebokontrollierten Doppelblindstudie an 982 Schwangeren mit erhöhtem Frühgeburtsrisiko. Alle Frauen hatten bereits mindestens sieben Tage zuvor eine einmalige Dosis Glukokortikoide erhalten. Bei weiterhin bestehendem Frühgeburtsrisiko wurde den Frauen wöchentlich bis zur 32. SSW randomisiert entweder 11,4 mg Betamethason oder Plazebo i.m. injiziert.

In der Gruppe mit wiederholten Steroid-Gaben traten im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant weniger Fälle von RDS (33 versus 41%) auf. Die Inzidenz schwerer Lungenprobleme ging von 20% auf 12% zurück. Dementsprechend benötigten in der Verum-Gruppe weniger Kinder eine Sauerstofftherapie (56 versus 63%) oder mechanische Beatmung (30 versus 35%). Auch die maximale Sauerstoffkonzentration sowie die Zahl von Kindern, die Surfactant erhielten oder einen persistierenden Ductus arteriosus Botalli aufwiesen, sank nach wiederholter Kortikoidgabe.

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