HPV-Impfung

Gyn-Depesche 6/2020

Wievielmal impfen ist am Besten?

Inwieweit die Anzahl der Impfungen gegen HPV (human papillomavirus) die Entstehung von durch die entsprechenden HPV- Typen hervorgerufene Vorstufen des Zervixkarzinoms CIN(zervikale intraepitheliale Neoplasie) 2 und 3 sowie eines in situ Adenokarzinoms beeinflusst, wurde nun in einer amerikanischen Studie untersucht.
Da trotz der Empfehlung einer dreimaligen Impfung mit dem HPV-Vakzin bei vielen amerikanischen Frauen diese weniger als dreimal erfolgte, wurde es möglich, die Wirksamkeit (VE, vaccine effectiveness) auch von ein bis zwei Dosen im Vergleich zu dreimaligen Dosen zu vergleichen.
Analysiert wurden hierzu Daten aus dem HPV-IMPACT(HPV Vaccine Impact Monitoring Project) von 2008 – 2014 bezüglich CIN Grad 2 – 3 und in situ Adenokarzinomen (CIN2+). Archivierte Gewebeproben mit CIN2+ Läsionen wurden auf 37 HPV-Typen getestet und dazu die Frauen hinsichtlich der Anzahl der erhaltenen HPC-Impfungen vor einem Nachweis von CIN2+ eingeteilt. Unter den 3.300 Frauen waren 47 % HPV-16/18-positiv und 4 % hatten eine einmalige, 3 % eine zweimalige und 10 % eine dreimalige HPV-Impfung erhalten. Die VE betrug bei einmaliger Impfung 47 %, bei zweimaliger 55 % und bei dreimaliger 74 %, wobei die VE in Kohorten der Geburtenjahrgänge 1987 – 1994 höher war als der von 1979 – 1986 Geborenen. Letzteres unterstreicht, dass die Impfung in einem jüngeren Alter vor dem ersten sexuellen Kontakt erfolgen sollte. Die Daten zeigten aber auch, dass selbst bei Frauen, die später geimpft wurden, ein Schutz gegen HPV-16/18 assoziierte CIN2+ bestand.
Somit bestätigte sich zwar eine höhere VE nach dreimaliger Impfung, einmalige und zweimalige Impfungen zeigten hingegen auch schon eine signifikante VE anhand der untersuchten Parameter. GH
Quelle: Johnson Jones ML et al.: Effectiveness of 1, 2, and 3 doses of human Papillomavirus vaccine against high-grade cervical lesions positive for Human Papillomavirus 16 or 18. Am J Epidemiol 2020; 189(4): 265-76

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