Mammakarzinom

Gyn-Depesche 4/2001

Wirtschaftliche Second-line-Therapie

Hormonsensitiver Brustkrebs spricht gut auf endokrine Therapiemaßnahmen an. Die klinische Wirksamkeit von Aromatasehemmern in dieser Indikation ist gut untersucht. Eine Kosten-Nutzen-Analyse für die Second-line-Therapie mit derartigen Substanzen spricht für den Einsatz von Letrozol.

In der endokrinen Therapie des fortgeschrittenen rezeptorpositiven Mammakarzinoms hat sich in den letzten Jahren der Östrogenrezeptor-Antagonist Tamoxifen als First-line-Medikament etabliert. Eine endokrine Therapie ist aber auch mit dem Gestagen Megestrolacetat sowie den Aromatase-Inhibitoren Letrozol und Anastrozol möglich. Bei mindestens gleicher Wirksamkeit sind die Aromatase-Hemmer besser verträglich als das Gestagen. Eine Studie zeigte außerdem ein besseres Ansprechen der Letrozol-Therapie, auch hält der Therapieerfolg länger an. In dieser Situation können für die Therapie-Wahl auch die Gesamtkosten der Hormontherapie mitentscheidend sein. Kanadische Wissenschaftler führten deshalb eine Kosten-Nutzen-Analyse durch. Dabei wurden die Daten von 87 Patientinnen mit fortgeschrittenem Brustkrebs zugrunde gelegt, die sich nach Fehlschlägen von Tamoxifen einer Therapie mit Letrozol, Anastrozol oder Megestrolacetat unterzogen hatten. Der klinische Effekt, gemessen am progressionsfreien Intervall, war bei den drei Substanzen vergleichbar (150, 153, 146 Tage). Die gesamten Behandlungskosten waren unter Anastrozol jedoch am höchsten. Letrozol verursachte vergleichbare Ausgaben wie Megestrolacetat. Obwohl Letrozol teurer als das Gestagen ist, führte vor allem das bessere Ansprechen auf die Letrozol-Therapie, das bei mehr Patientinnen zusätzliche Chemotherapien entbehrlich machte, zu einer Kostensenkung. (bk)

Quelle: Dranitsaris, G: Cost-utility analysis of second-line hormonal therapy in advanced breast cancer: a comparison of two aromatase inhibitors to megestrol acetate, Zeitschrift: ANTI-CANCER DRUGS, Ausgabe 11 (2000), Seiten: 591-601

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