Wissenschaftler verglichen die Histologie und Genexpression im Bereich des Introitus und der Labia majora bei drei Gruppen von je zehn gesunden Probandinnen: bei prämenopausalen Frauen ohne klinische Zeichen einer urogenitalen Atrophie mit einem Vaginal-pH-Wert < 5, bei postmenopausalen Frauen mit Atrophie und höherem Vaginal-pH-Wert und bei postmenopausalen Frauen unter systemischer Hormontherapie, die keine atrophischen Symptome zeigten.
Der größte Einflfluss der Hormone zeigte sich in den Gewebeproben aus dem Introitus. Bei den postmenopausalen, nicht hormonsubstituierten Frauen fanden sich hier ausgeprägte atrophische Veränderungen wie das Dünnerwerden des Epithels und der Verlust von superfifiziellen Zellen. Auch die Expression zahlreicher Gene, die am Gewebeumbau beteiligt sein könnten, erwies sich als unterschiedlich – beispielsweise solcher, die mit der Wundheilung, der Angiogenese oder der Epithelzelldifffferenzierung assoziiert sind. Im Bereich der Labia majora ergaben sich weniger ausgeprägte, nicht signififikante Unterschiede je nach Hormonstatus.
Offffensichtlich, so schlossen die Autoren, spricht der Introitus sehr sensitiv auf den postmenopausalen Östrogenentzug an und trägt zu den typischen Beschwerden des urogenitalen Menopausensyndroms bei. Ihrem Vorschlag zufolge sollte eine topische Östrogentherapie deshalb nicht nur im proximalen Bereich der Vagina appliziert werden. Zielgerichteter und damit potenziell effffektiver könnte eine Anwendung in der distalen Vagina und dem Introitus sein. CW