Weil sich die Transformationszone in der
Postmenopause zunehmend in den Zervixkanal verlagert, gestaltet sich die Krebsfrüherkennung bei älteren Frauen oft schwierig.
In drei dänischen Kliniken verglich man die Detektionsrate von zervikalen intraepithelialen Neoplasien (CIN) durch Biopsie oder LLETZ (large loop excision of the transformation zone). An der Studie nahmen 102 Frauen über 45 Jahren mit einem positiven Befund beim Zytologie- oder HPV-basierten Zervixkarzinom-Screening teil, deren Transformationszone sich in der Kolposkopie schlecht einsehbar zeigte (Typ 3). Bei allen Patientinnen erfolgte zunächst ein Zervixabstrich und im Anschluss sowohl eine Biopsie als auch eine LLETZ. Die Schlingenexzision erwies sich als die effektivere Methode zur Detektion von CIN2+-Läsionen: Während die histopathologische Untersuchung der LLETZ-Gewebeproben bei 32,4 % eine CIN2, CIN3 oder ein Karzinom ergab, war dies bei der Biopsie nur bei 14,7 % der Fall. Das entspricht einer Rate von 54,5 % übersehener CIN2+-Fälle bei der Biopsie. Bei 12 von den 18 Frauen, bei denen eine Neoplasie erst durch die Konisation nachgewiesen wurden, enthielt mindestens eine Biopsieprobe Gewebe aus der Transformationszone. Als Risikofaktor für CIN2+ erwies sich der Nachweis von ASC-US (atypical squamous cells of undeterminedsignificance)oderhöhergradigen Läsionen in der Reflexzytologie nach einem positiven HPV-Test. Der positive Vorhersagewert dieser Kombination betrug 63,9 %. Die Studie belegt einerseits, dass die Biopsie als diagnostisches Verfahren bei älteren Frauen zu einer erheblichen Unterdiagnose von Krebsvorstufen führt. Dies gilt selbst dann, wenn die Gewebeprobe sowohl Platten- als auch Zylinderepithelzellen enthält. Auf der anderen Seite wird auch deutlich, dass eine routinemäßige LLETZ eine erhebliche Überdiagnostik bedeuten würde: Immerhin fanden sich bei über 60 % der Frauen histopathologisch keinerlei Zellveränderungen.
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