„In der Therapie des HER2-negativen mBC hat sich die Kombination aus Bevacizumab und Paclitaxel als First-line-Standard etabliert“, betonte Prof. Nadia Harbeck, München, auf einem Symposium von Roche Pharma. In verschiedenen Studien erreichte die Therapie zuverlässig hohe Ansprechraten von 49±5%; in einer nicht-interventionellen Studie aus Deutschland sogar 62%. Das in den Studien erreichte mediane progressionsfreie Überleben lag zwischen 9,6 und 11,3 Monaten. Ähnlich gute Ergebnisse gibt es auch von Untersuchungen aus dem klinischen Alltag. „Weitere Daten zeigen, dass Avastin nach Ende der Chemotherapie als Erhaltungstherapie bis zum Progress weitergegeben werden sollte“, so Harbeck.
„Als First-line-Therapie beim HER2-positivem mBC wird die doppelte Antikörper-Blockade mit Pertuzumab und Herceptin plus Docetaxel empfohlen“, erklärte Dr. Sherko Kümmel, Essen. Basis für die Empfehlung ist die Zulassungsstudie CLEOPATRA, in welcher Frauen mit HER2-positivem mBC im Median 15,7 Monate länger überlebten, wenn sie im Rahmen der Erstlinientherapie Pertuzumab zusätzlich zu Herceptin und Docetaxel erhielten (56,5 vs. 40,8 Monate; HR: 0,68; p<0,001). Der Überlebensvorteil bestätigte sich in allen klinisch relevanten Subgruppen, unabhängig vom Hormonrezeptor-Status, dem Alter und der (neo-)adjuvanten Vorbehandlung der Patientinnen. Laut Kümmel sollte die First-line-Therapie mit Pertuzumab und Herceptin daher keiner Patientin mit HER2-positivem mCB vorenthalten werden.
Als Zweitlinientherapie bei HER2+ Patientinnen, die bereits mit Herceptin und einem Taxan behandelt wurden, empfahl Kümmel Trastuzumab Emtansin. In der Zulassungsstudie EMILIA überlebten Patientinnen unter dieser Therapie 5,8 Monate länger als unter der Kombination Capecitabin plus Lapatinib (30,9 vs. 25,1 Monate;HR 0,68; p<0,001). Daten der THERESA-Studie bestätigen die hohe Wirksamkeit von Trastuzumab Emtansin auch in späteren Therapielinien. „Der Wirksamkeitsvorteil war auch hier unabhängig vom Hormonrezeptor-Status, weshalb Trastuzumab Emtansin auch bei Hormonrezeptor-positiven Patientinnen in der Zweitlinientherapie eingesetzt werden sollte“, riet Kümmel.