Okkulte gynäkologische Malignome KASUISTIK

Gyn-Depesche 4/2018

Zufällige Krebsbefunde: gar nicht so selten

Anhand eines großen Patientenkollektivs berechneten Forscher aus den USA das Risiko eines okkulten Malignoms bei Frauen, die sich aus benignen Indikationen einer Hysterektomie oder Myomektomie unterzogen.

Eingeschlossen waren die Daten von 24 076 Patientinnen, bei denen aus benignen Gründen eine Hysterektomie vorgenommen wurde. 2368 Myomektomien gingen ebenfalls in die Auswertung ein. Analysiert wurde die Häufigkeit eines okkulten Malignoms des Corpus uteri, der Zervix oder des Ovars. Bei 1,44% der hysterektomierten Frauen fand sich im Nachhinein ein maligner Tumor im Bereich des Corpus uteri, bei 0,60% an der Zervix und bei 0,19% an den Ovarien. Das Risiko eines zufällig entdeckten Malignoms stieg mit dem Alter: Bei Frauen ab 55 Jahren war es mehr als sechsmal so hoch wie bei Frauen zwischen 40 und 54 Jahren. Nach einer Myomektomie ergab sich bei 0,21% ein Malignom des Gebärmutterkörpers. Bei Hysterektomien beobachtete man eine erhebliche Variabilität des Krebsrisikos abhängig vom Operationsverfahren. Am geringsten war es beim laparoskopischen suprazervikalen Zugang (0,23%), bei total laparoskopischer oder laparoskopisch assistierter vaginaler Hysterektomie stieg es auf 1,89%. Die Studienautoren führen diese Unterschiede darauf zurück, dass sich der bevorzugte operative Zugangsweg auch nach der Indikation und dem Risikoprofil der Patientinnen richtet. CW

Quelle:

Desai VB et al.: Occult gynecologic cancer in women undergoing ... Obstet Gynecol 2018; 131: 642-51

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