Fortgeschrittenes Endometriumkarzinom

Gyn-Depesche 5/2019

Zusätzliche Bestrahlung verbessert Überleben nicht

In einer randomisierten Phase-3-Studie wurde untersucht, ob eine adjuvante Chemotherapie plus Bestrahlung das rezidivfreie Überleben von Patientinnen mit lokal fortgeschrittenem Endometriumkarzinom verlängert.
An der Studie der Gynecologic Oncology Group (GOG-258) nahmen 707 Patientinnen mit Endometriumkarzinom im Stadium III oder IVA teil. Nach der erfolgreichen zytoreduktiven Operation (Tumorrest < 2 cm) erhielten sie randomisiert über sechs Monate entweder nur eine Chemotherapie (Carboplatin/Paclitaxel) oder zusätzlich eine externe Radiotherapie des Beckens.
Nach einem medianen Follow-up von 47 Monaten betrug die rezidivfreie 5-Jahres-Überlebensrate 59 % mit Radiochemotherapie und 58 % mit Chemotherapie allein. Zwar sank durch die zusätzliche Bestrahlung die Zahl der Rezidive in der Vagina (2 versus 7 %) und in den pelvinen und paraaortalen Lymphknoten (11 versus 20 %), doch stieg im Gegenzug die Zahl der Fernmetastasen (27 versus 21 %).
Eine mögliche Erklärung könnte der geringere Anteil der Patientinnen sein, die alle sechs geplanten Chemotherapiezyklen abschlossen: In der Vergleichsgruppe waren dies 85 %, in der Radiochemotherapie-Gruppe aber nur 75 %. CW
Quelle: Matei D et al.: Adjuvant chemotherapy plus radiation for locally advanced ... N Engl J Med 2019; 380: 2317-26

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x