Perinatale HIV-Transmission

Gyn-Depesche 8/2002

Zusätzliche Medikation ohne Vorteil

Amerikanische Wissenschaftler untersuchten die Hypothese, dass durch intrapartale und neonatale Gabe von Nevirapin, einem plazentagängigen potenten Inhibitor der reversen Transkriptase, die perinatale Transmission von HIV bei nicht stillenden Müttern, die schon eine antiretrovirale Therapie erhalten, reduziert werden kann.

An der Studie beteiligten sich 1270 HIV infizierte Schwangere im dritten Trimenon, die eine Standard-ART durchführten. 642 Frauen erhielten nach Einsetzen der Wehen 200 mg orales Nevirapin, die Neugeborenen 48 bis 72 Stunden nach der Geburt einmalig 2 mg/kg Nevirapin. 628 Frauen wurde ein Plazebo verabreicht. Das Follow-up erstreckte sich über sechs Monate. Eine HIV-Infektion wurde bei neun Kindern aus der Nevirapin-Gruppe (621 Geburten) und zehn aus der Plazebo-Gruppe (617 Geburten) diagnostiziert. In zehn Fällen erfolgte die Transmission in utero, in neun unter der Geburt. Frauen mit einer niedrigen basalen CD4-Zellzahl und höheren HIV-RNA-Werten unter der Geburt hatten eine höhere Transmissionsrate. In den einzelnen Untergruppen (verschiedene ART-Formen) bestand kein signifikanter Unterschied.

Quelle: Dorenbaum, A: Two-dose intrapartum/Newborn Nevirapine and standard antiretroviral therapy to reduce perinatal HIV transmission, Zeitschrift: JAMA : THE JOURNAL OF THE AMERICAN MEDICAL ASSOCIATION, Ausgabe 288 (2002), Seiten: 189-198

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