Hygroma cysticum colli

Gyn-Depesche 6/2005

Zusätzliche Missbildungen beeinflussen die Prognose

Ein Hygroma cysticum colli ist die häufigste fetale Missbildung, die in pränatalen Sonogrammen entdeckt wird. Die Beratung der Eltern ist schwierig, weil der Fetus stark gefährdet ist, andererseits aber spontane Rückbildungen vorkommen. In der Türkei wurde nach Risikofaktoren für einen negativen Schwangerschaftsverlauf gesucht.

Basierend auf einer Serie von 32 Fällen von Feten mit einem Hygroma cysticum colli wurden die sonographisch erfasste Hygrom-Morphologie sowie weitere strukturelle Anomalien, der Karyotyp und die Autopsiebefunde ausgewertet. Die Hygrome wurden durchschnittlich in einem Gestationsalter von 14,4 Wochen entdeckt. 14 Hygrome waren durch Septen aufgetrennt, 18 waren nicht septiert. In 17 Fällen (53,1%) waren im Ultraschall noch weitere strukturelle Auffälligkeiten festzustellen. Dazu gehörten Hydrops, generalisiertes Hautödem und Pterygium colli. Bei den 26 pränatalen zytogenetischen Tests ergab sich bei 13 Feten ein abnormer Karyotyp, wobei Turner-Syndrom und Trisomie 18 die am häufigsten gefundenen Abweichungen waren. Nach Abort, Beendigung der Schwangerschaft oder perinatalem Tod wurde bei 24 Feten eine Autopsie vorgenommen. Bei 16 der untersuchten Feten wurden zusätzlich kraniofaziale und die Gliedmaßen betreffende Fehlbildungen gefunden. Drei Frauen brachten termingerecht ein gesundes Kind zur Welt. In diesen Fällen waren die Feten engmaschig weiter durch Ultraschall untersucht und dabei ein Rückgang des Hygroms festgestellt worden.

Quelle: Tanriverdi, HA: Outcome of cystic hygroma in fetuses with normal karyotypes depends on associated findings, Zeitschrift: EUROPEAN JOURNAL OF OBSTETRICS, GYNECOLOGY, AND REPRODUCTIVE BIOLOGY, Ausgabe 118 (2005), Seiten: 40-46

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