Gesucht wurde nach Publikationen ab dem Jahr 1975, in denen ein solcher Zusammenhang untersucht wurde. 31 der Publikationen wurden ausgewertet. Statistisch gesichert war ein Zusammenhang zwischen Faktor-V-Leiden und Abort in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten (OR 2,01), mehrfachen Fehlgeburten nach dem dritten Schwangerschaftsmonat (OR 7,83) und einmaliger Fehlgeburt (OR 3,26). Die statistische Korrelation wurde noch stärker, wenn Frauen mit möglichen anderen Ursachen für die Aborte / Fehlgeburten ausgeschlossen wurden. Eine Resistenz gegen aktiviertes Protein C war mit frühen Aborten assoziiert (OR 3,48), die Prothrombin-G20210A-Mutation mit wiederholten Aborten (OR 2,56) und späteren Fehlgeburten (OR 2,30). Die entsprechenden Zahlen für einen angeborenen Protein-S-Mangel lagen bei OR 14,72 und OR 7,39. Kein statistischer Zusammenhang ergab sich bei der Methylentetrahydrofolat-Mutation sowie beim Protein-C- und Antithrombin-Mangel.
Gyn-Depesche 6/2003
Zusammenhang Thrombophilie - Fehlgeburt
Ein Zusammenhang zwischen angeborenen thrombophilen Erkrankungen und Aborten bzw. Fehlgeburten wird immer noch kontrovers diskutiert. Eine Metaanalyse sollte Klarheit schaffen.
Quelle: Rey, E: Thrombophilic disorders and fetal loss: a meta-analysis, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 361 (2003), Seiten: 901-908